Eigenverantwortung – ein Leben in Einklang mit dem eigenen Handeln

14.06.2018
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Wie oft reagieren wir in für uns unzufrieden stellenden Situationen impulsiv und mit Schuldzuweisungen?

Ich denke, die meisten von uns sehr häufig. Unreflektiert und gestresst rüsten wir unseren Panzer und verteidigen uns ohne jegliche Eigenverantwortung zu übernehmen.

Ja, unser Gehirn funktioniert immer noch wie in der Steinzeit. Wenn unser Körper durch Stressimpulse denkt, er wird sterben gibt, es nur noch eine Möglichkeit: Angriff.

Was wir dagegen nun tun können, wenn unser Körper doch scheinbar völlig im Alleingang läuft? Einiges, zum Beispiel eigenverantwortlich handeln.

 

Eigenverantwortung – Mythos oder Superpower?

Dieses schöne Wörtchen Eigenverantwortung fällt in meiner Arbeit sowohl in der Psychotherapie als auch im Coaching recht häufig.

Oftmals werden die Augen groß, wenn ich das Wort verwende. Vor allem, wenn sich mein Gegenüber gar nicht vorstellen kann, dass die geschilderte Situation überhaupt etwas mit ihm zu tun haben soll.

Und ich kenne das nur zu gut- jahrelang habe ich von meiner eigenen Eigenverantwortung keinerlei Gebrauch gemacht.

Ja ja, ich gebe es zu, auch heute noch fällt es mir durchaus in dem einen oder anderen Moment schwer, dieses schöne Teil aus meinem emotionalen Schrank zu packen und es mit Stolz zu tragen!

Was aber bedeutet Eigenverantwortung per definitionem? Eigenverantwortung bezeichnet die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen.

Aha. Deshalb fällt es uns eben so schwer, sie zu gebrauchen. Es ist wie das sexy kleine Schwarze-oftmals sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir damit eventuell zu viel von uns zeigen.

Eigenverantwortung bedeutet, bereit sein, sich selbst zu reflektieren. Anstatt auf die anderen, auf sich selber zu schauen.

Sein eigenes Handeln in die Gesamtsituation mit einzubeziehen. Zugleich entwickeln wir dadurch aber auch eine Superpower-

wir lernen uns besser kennen und können ein harmonisches Leben fördern. Können, wenn wir wollen würden.

 

Reflexion – Der erste Schritt Richtung Eigenverantwortung

Bevor ich eigenverantwortlich handeln möchte, ist es natürlich wichtig, sich selber den Spiegel vorzuhalten. Bist Du bereit, Dich zu sehen und kennenzulernen? Auf Deine vermeintlichen Schatten zu blicken und diese ins Licht zu holen?

Was ich hier so hochdramatisch beschreibe, ist tatsächlich ein spannender Weg. Zu meinen Coaching-Klienten sage ich immer: wenn das Kieselsteinchen mal in’s Rollen gebracht wird, ist es schwer wieder aufzuhalten! Eigenverantwortung macht Spaß, schenkt Würde und Respekt.

Wie beginnt man nun damit? Eine leichte Übung ist es, von nun an immer wieder im Alltag zu reflektieren, wie es Dir geht.

Was fühlst Du gerade?

Wie hast Du Dich in der Gemeinschaft Deines Chefs, Partners, Freundin oder Familienangehörigen gefühlt?

Was hat das Gefühl in Dir hervorgerufen?

Was hast Du zur Situation beigetragen?

Beobachte Dich genauer und hinterfrage vor allem in für Dich unangenehme Situationen, was Dich momentan daran stört.

Was genau nervt Dich?

Was lässt Dich wütend werden?

Welche Situationen häufen sich vielleicht sogar?

 

Die goldene Regel: schön vor der eigenen Haustüre kehren

Bisher hat das alles vermutlich noch Spaß gemacht und war spannend, wenn vielleicht doch auch noch ungewohnt.

So, jetzt aber kommt der schwierige Teil. Jetzt sind wir selbst mit Putzen dran, vor unserer eigenen Haustüre!

Was an den Situationen haben wir nun selber beigetragen?

Was ist unser Anteil daran, dass Dinge eventuell auch manchmal eskalieren oder eben nicht zur Sprache gebracht werden.

Ich gebe Dir zur Vereinfachung ein Beispiel:

Stell Dir einmal vor, Du bist völlig gestresst vom Tag, kommst heim und Dein Partner hat wieder einmal nicht geputzt oder die Wäsche gemacht.

Er sitzt schon auf der Couch und lächelt Dich an, als Du zur Tür hereinkommst.

Du stehst total unter Strom und wirst wütend. Genervt stellst Du die Einkäufe ab, räumst diese auf und beginnst dann- zu putzen.

Dein Partner bekommt Todesblicke und kurze Phrasen an den Kopf geknallt, die Stimmung eskaliert und es kommt zum Streit.

„Das ist doch auch unverschämt und total unsozial von meinem Partner“ mögen wir uns nun denken… Hmm, vielleicht.

Vielleicht auch nicht.

Dein Partner hatte heute auch einen stressigen Tag, allerdings hat er sich total auf Dich heute Abend gefreut, da Du sein Lichtblick bist.

Er wollte den stressigen Arbeitstag erstmal entspannt abschließen, um sich dann auf Dich konzentrieren zu können.

Dafür hat er sich auf die Couch gesetzt und seine Gedanken auf Positive Dinge fokussiert (ob das jetzt Fußball oder eine Doku im Fernsehen ist, egal).

Putzen dachte er, hat schließlich eine geringere Priorität, als ein schön entspannter Abend mit Dir zusammen.

Dafür wollte er Energie tanken, die er durch’s Putzen verloren hätte. Kannst Du mir folgen?

Was also lässt uns in diesem Moment so hochtourig laufen, dass wir es nicht schaffen, uns zu unserem Partner auf die Couch zu setzen und kurz gemeinsam inne zu halten. Gemeinsam voneinander Kraft zu tanken, um sich dann um die wichtigen Dinge zu kümmern.

Die Eigenverantwortung hierbei: sich nicht zu überfordern und in stressigen Situationen die Notbremse ziehen und sich Entspannung zu gönnen.

Die Welt geht nicht unter, wenn einmal nicht geputzt ist. Kommt dieses Szenario öfter vor, muss man sich natürlich die Frage stellen, was sich daran ändern lässt: die eigene Einstellung dazu oder eine wertschätzendere Beziehung.

Hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun, genau.

 

Eigenverantwortung bedeutet, Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse zu übernehmen

Was mir in meinem vorherigen Beispiel zudem noch wichtig ist, hinzuzufügen:

eigenverantwortlich handelt der, der seine eigenen Bedürfnisse kennt und achtet.

Kennst Du Deine Bedürfnisse?

Wie oft achtest Du diese?

Wie oft passiert es, dass Du es anderen, nicht aber Dir selbst recht machst?

Unsere Grundbedürfnisse sind zum Beispiel: Sicherheit, Essen und Trinken, Schlaf, Sauerstoff, geliebt werden, etc..

Wenn meine Bedürfnisse nach Essen und Schlaf beide nicht oder nur mangelhaft erfüllt sind, aber dann mein lieber Scholli, kann ich zum Gremlin mutieren.

Es liegt also an mir selbst, zu sehen, ob es mir gut geht und ich mein Wasserglas gut gefüllt habe.

Denn andere können das nicht für mich erledigen, das ist ganz alleine mein Job, meine Eigenverantwortung eben! Niemand anders kann wissen, was ich gerade brauche, außer ich kommuniziere es klar und deutlich.

Auch wenn wir vielleicht manchmal denken, dass andere es uns doch an der Nasenspitze ansehen können müssten, was los ist- das geht nicht. Das ist eine traumhafte Illusion, verbreitet durch Hollywood.

Fazit: kein anderer kann Dich glücklich machen, außer Du selbst. Genau das liegt im Spektrum Deiner Eigenverantwortung.

Denn nur Du weißt, was Du brauchst und vor allem wann Du es brauchst.

Wenn Du also das nächste Mal sauer und frustriert bist, frage Dich ganz genau, welches Bedürfnis momentan nicht erfüllt ist und wie Du Deinen Bedürfnistank wieder auffüllen kannst.

 

Hast Du Dich schon für die Open Up Challenge angemeldet?

In dieser 7 Tages-Challenge bekommst Du von mir wunderschöne Tools und Übungen für den Alltag, die Dir zeigen, wie Du Dich der Welt wieder öffnen kannst. Verstecke Dich nicht länger und lass Dein inneres Leuchten wieder strahlen. Nur Du kannst es entzünden – Stichwort Eigenverantwortung.

Hier kommst Du zur Open Up Challenge – ich freue mich sehr, dass Du dabei bist!

 

Über die Autorin

Alexandra Christina Bauer Jahrgang 1986 ist therapeutischer Life Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie aus München.

In den letzten Jahren hat sie auf längeren Reisen Asien, Zentralamerika und Hawaii kennengelernt und von anderen Kulturen viel in Bezug auf Achtsamkeit und Spiritualität lernen dürfen. Auf ihren Reisen sind ihr viele Menschen begegnet, die alle zusammen gleichermaßen auf der Suche nach einem zufriedenen Leben waren.

In ihrer täglichen Arbeit zeigt sie Menschen aus aller Welt, wie es ihnen gelingt, mit einfachen Übungen und durch einen Perspektivenwechsel wieder mehr Balance und Freude zu empfinden.

Alexandra Christina Bauer weiß selbst aus Ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Steuerfachangestellten, Office Managerin und Ausbilderin, was es bedeutet, unter einem stressigen Alltag zu leiden. Schon frühkindliche Erfahrungen haben sie stark geprägt, tiefgreifende Verluste und emotionale Misshandlungen ihren Weg begleitet. Durch Therapieerfahrung und eigene Strategien hat sie einen Weg gefunden, der es ihr heute ermöglicht, positiv im Hier und Jetzt zu sein und mit Ängsten und Sorgen leichter umgehen zu können.

Authentisch und mit Freude erarbeitet sie zusammen mit ihren Klienten individuelle Strategien und Wege, um mit Konflikten, Verlusten, unbefriedigenden Jobsituationen oder generell einer unzufriedenen Lebenssituation wieder mit Leichtigkeit umgehen zu können.