Das Selbstgespräch…
Von klein an führen wir Selbstgespräche, ganze innere Monologe.
Das ist auch vollkommen gesund, solange wir friedlich und wertschätzend mit uns sprechen.
Der Dialog hilft uns sogar beim Konzentrieren und Lernen.
Schon als Kinder haben wir unsere eigene Stimme im Kopf, die ständig bewertet und zu allem ihren Senf dazugibt.
Im Laufe der Zeit wird die Qualität unserer Selbstgespräche zusätzlich von der Meinung unserer Eltern, unserer Lehrer und unserem Umfeld geprägt. Wir kreieren unsere „inneren Antreiber“, unsere Glaubenssätze.
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Negativer Self-Talk
Wenn wir unsere eigene Kommunikation, unsere Selbstgespräche, beobachten,
können wir vermutlich alle zusammen behaupten, dass diese oftmals sehr hart ist.
Würden wir mit jemamdem, der uns wichtig ist, jemandem, den wir lieben, genau so reden?
Vermutlich eher weniger…
Oftmals besteht dieses negative Selbstgespräch aus Vorwürfen, hartem Sarkasmus oder sogar Beschimpfungen.
Wir selbst sind unsere strengsten und gemeinsten Kritiker. Wir sind stark darin und fast schon übereifrig, wenn es darum geht, uns selber abzuwerten, klein zu machen und uns zu beleidigen. Das kann uns auf Dauer krank machen.
Wenn ein Kind ständig gesagt bekommt: „Das kannst du ja eh nicht, dazu bist du viel zu dumm“,
würden wir alle denken: das arme Kind! Es beginnt, das Gesagte zu glauben.
Das selbe passiert mit uns- und das hat weitreichende Konsequenzen, nämlich folgende:
Es kommen Gefühle auf, wie
- Unsicherheit,
- Selbstzweifel,
- Entmutigung,
- Lustlosigkeit,
- Antriebsschwäche,
- Trotz,
- Unzufriedenheit
- und er gefährdet Deine Gesundheit und Beziehungen ungemein.
Unsere Grundstimmung kann sich stark verändern, je negativer wir mit uns selber im Gespräch sind. Denn wenn wir uns ständig runtermachen, sehen wir nicht mehr viel Positives im Leben. Wir weiten die Negativität in unserem Kopf buchstäblich auf unser gesamtes Leben aus.
Das können wir auch genauso umdrehen: je negativer wir die Welt um uns herum sehen, desto weniger gut reden wir mit uns selber. Es ist ein Kreislauf der Negativität.
Es ist kaum möglich, diesen Kreislauf sofort zu durchbrechen, aber durch einige Tools und mit Geduld wird sich die Situation für uns verbessern und wir lernen wieder, gütig und wertschätzend mit uns zu kommunizieren.
Wieso sagen wir das zu uns selbst? Wieso sind wir so grausam zu uns?
Nun ja, die traurige Wahrheit ist, wir machen das zum größten Teil unbewusst.
Der erste Schritt zur Besserung ist also, uns unseren inneren Dialog erst einmal bewusst zu machen und wahrzunehmen.
Tipp
Hör in Dich rein und beobachte, welche Gedanken Du im Laufe über den Tag verteilt über Dich selber hast.
Wenn Du eine Tätigkeit ausführst, hör zu, was Du zu Dir sagst.
Halte inne und lausche Deiner Stimme und Deinen Gedanken.
So wird es möglich zu erkennen, wann und in welchen Situationen Du wie über Dich denkst.
Ob Du eher negativ oder positiv über Dich denkst.
Vielleicht gehst Du ja schon recht liebevoll in der Kommunikation mit Dir um?
Fragen zur Reflexion
- Was empfinde ich über die Aussagen, die ich selber über mich treffe?
- Bin ich im Umgang mit mir respektvoll, liebevoll, genervt, ungeduldig, etc?
- Stell Dir vor, Du wärst Dein eigener Beobachter, was empfindest Du mit etwas Abstand über das, was Du über Dich selber denkst? Hast Du dabei Bilder oder Farben im Kopf? Schreib Dir diese am besten auf und forsche, was diese Assoziationen bedeuten könnten. Rote Farbe steht zum Beispiel für Wut.
- Was würde ich tun, wenn jemand anderes so mit mir sprechen würde?
Durch die Wahrnehmung der Qualität Deiner Gespräche mit Dir, kannst Du beginnen, diese zu verändern.
Geduld ist hier gefragt, gehe gütig mit Dir um. Schließlich hast Du vermutlich lange genug auf Dir rumgehackt.
Wir können damit beginnen, den negativen Botschaften jeweils positive gegenüberzustellen. Du wirst sensibler und Deine Antennen werden feiner- Du beginnst, negativen Gedanken den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Praxis Tipps
Das kleine Wörtchen “noch”
So ein unscheinbares kleines Wort, magst Du denken. Jaaaa, so unschuldig ist es gar nicht, auch wenn es ganz lieb guckt.
Es verändert Botschaften durchaus sehr wirklungsvoll.
Sieh Dir folgende Beispiele an:
Ich bin arbeitslos. Ich bin noch arbeitslos.
Das kann ich nicht. Das kann ich noch nicht.
Ich weiß das nicht. Ich weiß das noch nicht.
Tipp
Du kannst Dir das Wort „noch“ aufschreiben und dorthin kleben/ schreiben, wo Du es häufig siehst und Dich daran erinnerst, es zu benutzen. Noch deutet an, dass wir auf dem Weg in die Veränderung sind. Es tut gar nicht weiter weh, Die Wirkung ist jedoch fatal 🙂
Das Wort “Vielleicht”
Beispiele
Das packe ich nicht …eventuell aber doch.
Ich traue mir das nicht zu … aber vielleicht werde ich bald mutiger sein.
Ein vollkommen negativer Satz kann durch das Wort vielleicht abgeschwächt werden und in eine positive Richtung umgelenkt werden. Du machst eine Tür auf und lässt Dir somit ganz neue Möglichkeit rein. Das fühlt sich doch gleich viel schöner an.
“Ich muss…”
Mit der Formulierung „ich muss“ setzen wir uns richtig unter Druck und katapultieren uns sofort in die Opferrolle.
Was müssen wir denn schon? Nichts, wenn wir ehrlich sind. Wir alle entscheiden uns in jeder Sekunde frei zu allem, was wir tun. Wir sind die Menge der Entscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens für uns getroffen haben. Selbst wenn Du jetzt denkst, aber die Aufgabe erledige ich nur, um meinen Chef zu gefallen, tust Du es dennoch, um Deinen Job zu behalten. Also für Dich. Du triffst diese Entscheidung für Dich.
Du kannst die Aussage „ich muss“ allerdings liebevoll umformulieren in „ich will“. So kommst Du automatisch aus der Opferrolle in die Selbstbestimmtheit und in das Bewusstsein, dass Du nicht Opfer von Umständen bist, sondern der Gestalter Deines Lebens.
Ersetze Negatives durch Positives
Tipp
Tausche negative Formulierungen durch positive aus.
Vielen Menschen taugt das allerdings eher nicht und es kommen Gegenstimmen wie „dann lüge ich mich ja selber an, kann das sinnvoll sein?“.
Ein Verhalten einfach wegdenken zu wollen funktioniert so lange nicht, bis wir verstehen, was uns überhaupt dazu bringt, zu handeln, wie wir eben handeln. Oben genannte Tipps helfen Dir schon einmal für eine positive Basis. Du legst sozusagen den Grundstein für ein positives Mindset. So kannst Du die negativen Botschaften schon einmal reduzieren und Du wirst merken, es fühlt sich einfach schöner an.
Für die langfristige Heilung und Gesundung Deines Selbstgesprächs hilft es Dir aber vielmehr, den Dingen und Glaubenssätzen auf den Grund zu gehen und zu hinterfragen. Ob das in Selbstregie, durch Coaching oder Therapie geschehen sollte, entscheidest Du aufgrund Deines Leidensdrucks. Also je nachdem wie schwerwiegend Du die Situation empfindest, hilft es, sich die Dinge anzuschauen und eventuell Hilfe zu Rat zu ziehen.
Je weniger schlecht Du mit Dir sprichst, desto besser fühlst Du Dich…
BONUS
Vielleicht nimmst Du Dir sogar selber mal eine Sprachnachricht auf, an bestem an einem Tag, an dem Du Dich extrem gut fühlst.
Sag Dir selber, wie toll Du Dich findest und all das, was Du bisher in Deinem Leben geschafft. Wie stark Du warst in all den Tiefen, die Du überwunden hast und Dich dadurch wieder neu definiert hast. Wie schön Du bist, wenn Du lachst. Sprich Dir eine Liebesnachricht auf das Handy und lausche sie, wenn es Dir einmal schlecht geht oder Du zweifelst. Saug Deine eigene Energie wieder auf.
Ich wünsche Dir heute positive Gedanken, Selbstgespräche und eine wunderschöne Herbstwoche mit vielen bunten Blättern und Sonnenstrahlen, die Dir ein Lächeln auf Dein hübsches Gesicht zaubern.
Schön, dass es Dich gibt.
Deine Alexandra
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