10 Übungen für Deine Selbstliebe Praxis

22.09.2019
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Diesen September widme ich komplett dem Thema „Selbstliebe“. Ich selbst habe mich eine sehr lange Zeit in meinem Leben nicht ausreichend um mich selbst gekümmert und weiß daher, welche Auswirkungen eine mangelnde Selbstliebe Praxis haben kann. Vor allem weiß ich, wie stark sich ein geringer Selbstwert auf unsere Beziehungen auswirken kann: meiner Meinung kann sich keine authentische Beziehung auf einen fehlenden Selbstwert aufbauen. Weil wir eine Rolle spielen, nicht wir selber sind.

Wenn wir einen geringen Selbstwert haben, denken wir, wir sind nicht liebenswert, so wie wir sind. Also versuchen wir, vorzugeben, jemand anderes zu sein. Wir ziehen damit Menschen an, die uns nicht entsprechen und tadaaaa, wir finden uns in toxischen Beziehungen wieder.  Ein gesunder Selbstwert ist die Basis für ein zufriedenes, glückliches Leben und für all unsere Beziehungen.

Daher möchte ich auch heute wieder Tipps mit Dir teilen, wie Du Deinen Selbstwert stärken kannst.

Hast Du Dir schon die anderen Artikel des Selbstliebe Septembers durchgelesen?

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Selbstwert stärken in 3 Schritten

Coaching-Thema: Selbstliebe

Mache Dir regelmäßig Komplimente

Schreibe einen ganzen Monat lang täglich etwas auf einen Zettel, was Du an Dir magst. Deine Augenfarbe, Dein Einfühlungsvermögen- jedes wirklich positive Kompliment zählt. Packe all diese Zettelchen (es können auch kleine Liebesbriefe an Dich selbst sein) in ein schönes Glas. Gehe am Ende des Monats Deine positiven Gedanken durch.

Übung: Verbindung schaffen

Durch diese Übung fühlen wir uns wieder verbundener, mit allem, was ist. Oftmals fühlen sich Menschen mit einem geringen Selbstwert weniger dazugehörig und spielen viele Rollen, weil sie denken, nicht gut genug zu sein. Ein starkes Verbundenheitsgefühl kann ebenso Ängste und Depressionen lindern.

1.) Schultern ein paar Mal schnell in beide Richtungen kreisen lassen

2.) Arme hoch über den Kopf strecken und dann fallen lassen

3.) Mit geschlossenen Augen sechs bis sieben Mal ganz tief durch die Nase in den Bauch ein- und ausatmen

4.) Lege die rechte Hand in Herzhöhe auf die linke Brust und sage:

„Möge ich gesund sein.“ 

„Möge ich glücklich sein.“ 

„Möge ich friedvoll sein.“

„Möge ich beschützt sein.“

„Möge ich geliebt sein.“ 

5.) Öffne Deine Augen und nehme wahr, was ist

Segne andere Lebewesen (Menschen oder Tiere)

Wem die Zeit für die oben genannte Übung fehlt, erfährt Verbundenheit auch dann schon, wenn er täglich andere Lebewesen segnet. Das können auch Wildfremde sein, denen man auf der Straße Glück („Mögest Du glücklich sein!“), Schutz („Mögest Du beschützt sein!“) oder Liebe („Mögest Du geliebt sein!“) schickt. Sie müssen es noch nicht einmal mitbekommen!

Schreibe ein Journal

Wenn Du Deine Gefühle aufschreibst, externalisierst Du diese. Das bedeutet: Du holst sie auf gesunde Weise aus Dir heraus. Sobald Du sie durch schnelles und freies Schreiben freigegeben hast, schließe Dein Journal für den Tag und öffne es erst wieder, wenn es Zeit ist, wieder etwas zu schreiben. Schreiben hat ebenfalls etwas meditives, wenn du versuchst, einfach dem Schreibfluss Deiner Hand zu folgen (Du kannst das auch auf Deiner Tastatur Deines PC’s machen- so, wie es sich für Dich am stimmigsten anfühlt).

Hast Du Dir schon mein Soul Journal runtergeladen? Nein?

Hier findest Du die Kombi aus Dankbarkeitsjournal Journal und Reflexionsfragen für Deine Seele:

Stop judging!

Höre auf, Dich selbst und andere zu ver-/ beurteilen

Normalerweise sind Menschen mit geringem Selbstwertgefühl auch in anderen Bereichen ihres Lebens sehr negativ. Wenn Du feststellst, dass Du andere kritisierst, bist Du schon einen Schritt weiter: Du nimmst aktiv wahr, was passiert. Vermutlich wehrst Du diesen Anteil in Dir erst einmal ab und möchtest ihn verdrängen. Dieser Anteil in uns ist jedoch normal und bis zu einem gewissen Grad gesund.

Dieser Anteil hat uns schon früher in der Steinzeit geholfen, schnell zu erkennen, wer in unsere Gemeinschaft passt und wer nicht.

Wir nutzen unseren Riecher, um schnell potentielle Gefahren, die von anderen Menschen ausgehen können, zu erkennen. Allerdings hilft uns diese Praxis nicht, wenn wir Gossip über andere verbreiten oder uns durch die vermeintlichen negativen Seiten anderer besser fühlen wollen. Im Gegenteil, uns geht es langfristig sogar noch schlechter damit.

Wir sehen nämlich in allen und jedem nur noch das Schlechte. Geschieht uns dann auch etwas „Negatives“ bestätigen wir uns in diesem Kreislauf und weiter geht’s. Ein klassischer Negativkreislauf entsteht.

Um diesen zu brechen ist es wie gesagt erst einmal schon wichtig, dass Du bewusst wahrnimmst, wenn Du andere oder Dich selbst be-/verurteilst.  Dann kannst Du entsprechend darauf reagieren. Jedes Mal, wenn Du Dich dabei ertappst, kannst Du neu wählen, ob Du Dich weiter darauf einlässt oder die Kurve kratzt und davon ablässt (in der Praxis z.B. das Thema wechselst).

Du kannst den Vorgang eventuell mit folgender Frage auch umdrehen: „Wodurch inspiriert mich diese Person? Was kann ich mir abschauen?“ Versuche auch in genau diesen Anteilen der anderen Person, für die Du sie verurteilt hast, Antworten auf diese Frage zu finden.

Zum Beispiel geht Dir Dein Chef auf die Nerven weil er immer so laut ist. Der positive Anteil daran, welcher Dich inspiriert, könnte z.B. sein: „Er wird gehört. ich würde auch gerne mehr gehört werden! Ich will auch manchmal laut sein können!“ etc..

Genieße den Moment

In einem Kurs an der Yale University, den ich diesen Sommer belegt habe, ging es um nachhaltiges Glücksempfinden. Im Kurs sprach die Professorin immer wieder von Genuss. Auch wenn ich im Bereich Stress- und BurnOut-Prävention unterwegs bin, ist Genuss ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Workshops.

Genießen bedeutet, im Moment sein, die Schönheit und den Genuss des Moments voll zu auskosten. Das hört sich leichter an, als getan. Denke noch einmal an den letzten Moment zurück, an dem Du etwas genossen hast. Vielleicht hattest Du in der letzten Zeit einen schönen Abend mit gutem Essen, das außerordentlich gut war? Diesen Moment können wir sozusagen „abspeichern“, aber vor allem zwingt uns Genuss im positiven Sinne, im Hier und Jetzt zu sein. Alle unsere Sinne konzentrieren sich auf den Genuss im jeweiligen Moment.

Genießen ist das „Herausgehen“ eines Erlebnisses, um es zu genau zu betrachten und zu würdigen. Oft bleiben wir nicht im Moment und genießen wenig von dem, was wir erleben. Genießen intensiviert und verlängert die positiven Emotionen, die mit dem Tun von etwas verbunden sind, das Du liebst.

Übe Dich in den nächsten sieben Tage die Kunst des Genießens, indem Du eine Erfahrung auswählst, die Du jeden Tag wirklich genießen kannst. Das kann eine schöne Dusche sein, ein leckeres Essen, ein schöner Spaziergang im Freien oder jegliche Erfahrung, die Du wirklich genießt. In diesem Momenten kannst Du zum Beispiel jeden einzelnen Geschmack auf der Zunge genießen, süß, salzig, bitter, mild.

Saug den Moment auf, atme tiefer und seufze eventuell entspannt in Dich hinein. Fühl Dich richtig wohl in diesen Moment hinein. Wenn Du dieser zu genießenden Tätigkeit nachgehst, kannst Du einige gängige Techniken anwenden, die das Genießen weiter verstärken.

Diese Techniken beinhalten:

  • teile die Erfahrung mit einer anderen Person,
  • denke darüber nach, wie viel Glück Du hast, einen solch erstaunlichen Moment zu genießen,
  • behalte ein Andenken oder Foto von dieser Aktivität
  • spüre die Dankbarkeit, die in Dir aufsteigt. Sag Dir innerlich „danke“ für diesen Moment und würdige ihn.
  • und stelle sicher, dass Du die ganze Zeit im gegenwärtigen Moment bleibst.

Notiere Dir jeden Abend, was Dir an diesem Tag besonders gut gefallen hat (Hinweis: Du kannst eine Liste in einem Notizbuch erstellen, eine Notizen-App auf Deinem Handy oder einen Kalender verwenden oder was auch immer für Dich funktioniert!). Nimm Dir dabei einen Moment Zeit, um Dich genau an die Aktivität zu erinnern und diese revue passieren zu lassen.

Beginne zu meditieren

Wenn Du etwas Entspannendes tust, kannst Du positiver mit Dir selbst umgehen. Meditieren bedeutet übrigens nicht zwangsweise im Schneidersitz zu sitzen, mit geschlossenen Augen und zu versuchen, an nichts zu denken. Das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Leider wird dieser auch häufig von Menschen, die Spiritualität zu ihrem Business gemacht haben, auf eher ungünstige Art und Weise gelehrt.

Meditieren kannst Du immer und überall. Mit offenen oder geschlossenen Augen, im Schneidersitz oder Kopfstand.

Du musst Dir nicht einmal „extra“ Zeit dafür nehmen, da Du auch unter Dusche, in der U-Bahn oder sogar beim Abspülen meditieren kannst. Meditieren ist im Endeffekt die Kunst, den Moment achtsam wahrzunehmen.

Atme 5 Minuten am Tag bewusst durch die Nase in den Bauch hinein.

Fühle währenddessen, wie sich Dein Atem anfühlt, wie Dir warm im Körper wird, wie der Atem Deinen Körper mit Sauerstoff füllt- einfach so, ohne Anstrengung. Beobachte, wie er einfach fließt. Ganz automatisch. Erinnere Dich daran, dass auch Du einfach SEIN darfst. Dein Sein alleine braucht nichts extra, um besonders zu sein. Du bist Besonders. Du bist Einzigartig. Und doch ein Teil von allem, was ist. Erinnere Dich an Deine Essenz.

Werde Dir Deiner Negativität bewusst

Wenn Du bemerkst, dass Du negativ denkst, nimm diese negativen Gedanken aktiv zur Kenntnis. Wenn Du Deine Negativität erkennst, gebe Dir die Möglichkeit, positiv darauf zu antworten. Versuche solange, das Positive in Deinen Gedanken zu finden, bis es Dir glückt. Breche den Vorgang nicht mit negativen Gedanken ab.

Zum Beispiel kann es sein, dass Du Dir denkst:

„Ich hasse meinen Job! Ich will irgendetwas anderes machen, aber ich weiß überhaupt nicht was!“

Dann kann etwas Positives daran sein, dass Du Dich neu kenennlernen darfst.
Oder, dass Du neu wählen kannst- Du hast die Wahl und damit das Ruder in der Hand.

Eventuell kannst Du es auch als positiv empfinden, dass Du Dich gerade weiterentwickelst, indem Du über den Job hinauswächst, von dem Du eventuell einmal gedacht hast, dass er der richtige für Dich ist.

Versuche während negativer Gedankenspiralen Deine Situation ganz objektiv zu betrachten. Als wärst Du Sherlock Holmes und müsstest die Fakten auf den Tisch legen, um den Gauner ausfindig zu machen. Was sind also die Fakten?

Nehmen wir obiges Beispiel dafür her:

Du hast einen Job.

Du magst Deinen Job nicht.

Du willst etwas anderes machen.

Du weißt noch nicht, was Du anstattdessen machen willst.

Wenn Du Emotionen aus einer Situation herausnimmst, in der Du einen klaren Kopf benötigst, kann sich Dein logisches Denkvermögen wieder einschalten. Dieses wird Dir die Lösung zur richtigen Zeit bringen. Aber vermutlich fühlst Dich sofort schon besser, wenn Du Dir die Fakten ganz nüchtern ansiehst, Dich auf die Lösung konzentrierst und nicht im Problem steckenbleibst.

So trainierst Du Dein Gehirn nachhaltig darauf, in Lösungen zu denken und sich nicht am Problem festzubeißen.

Lasse los…

Vermutlich ist es oftmals das Beste für Dich, Dich von Deinen Sorgen zu lösen. Das hört sich im ersten Moment immer leichter gesagt als getan an. Die gute Nachricht: Du kannst lernen, nicht so viel Zeit und Energie in das zu investieren, was Dich an Dir selbst stört. Die „schlechte“ Nachricht: alles dauert Zeit und das setzt ebenfalls Geduld mit Dir selbst voraus. Sei gnädig mit Dir selbst und schätze auch kleine Schritte. Die kleinen Schritte sind es letztenendes, die zu großen Erfolgen führen.

Dein Selbstwert ist die Basis für alle Beziehungen in Deinem Leben

Letzen Endes funktionieren für uns alle verschiedene Dinge, aber bei vielen finden wir Gemeinsamkeiten. Du kannst die Übungen auch abändern, so wie sie für Dich stimmig sind. Je mehr Du Dir selbst Zuneigung und Aufmerksamkeit schenkst, desto stärker wird Dein Selbstwert. Daher ist Deine Selbstliebe Praxis direkter Spiegel Deines Selbstwertes. Das, was Du Dir wert bist an Energie in Dich zu investieren. Zeit, Geld, Liebe, Zuneigung, Vertrauen…

Daraus resultiert auch die Qualität der Beziehungen, die Du im Außen führst. Zum Beispiel die Beziehung zu Deinen Eltern, zu Deinem Partner, zu Deinen Freunden oder Kollegen. Wenn wir uns unsicher fühlen, werden wir in der Partnerschaft ebenso mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.

Wenn uns nicht mögen, werden wir ebenso denken, unsere Freunde können uns nicht so mögen, wie wir sind. Wir beginnen, Rollen zu spielen, unser eigenes ICH zu verleugnen. Wie können daraus authentische und echte Beziehungen entstehen? Die Antwort ist: gar nicht.

Es ist so wichtig, dass wir an unserem Selbstwert arbeiten und Eigenverantwortung für uns und unser Leben übernehmen. Nur so ist es uns möglich, die Basis für ein glückliches Leben aufzubauen.

Ich danke Dir für Dich und für mich, dass Du Dich auf die Reise zu Deinem Kern machst. Denn Weltfrieden beginnt letztelendes in uns selbst. Wenn wir in Frieden mit uns selbst sind, können wir diesen hinaus in die Welt tragen. Nicht andersherum.

Alles Liebe,

Deine Alexandra

Über die Autorin

Alexandra Christina Bauer Jahrgang 1986 ist therapeutischer Life Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie aus München.

In den letzten 10 Jahren hat sie auf längeren Reisen Asien, Zentralamerika und Hawaii kennengelernt und von anderen Kulturen viel in Bezug auf Achtsamkeit und Spiritualität lernen dürfen. Auf ihren Reisen sind ihr viele Menschen begegnet, die alle zusammen gleichermaßen auf der Suche nach einem zufriedenen Leben waren.

In ihrer täglichen Arbeit zeigt sie Menschen aus aller Welt, wie es ihnen gelingt, mit einfachen Übungen und durch einen Perspektivenwechsel wieder mehr Balance und Freude zu empfinden.

Alexandra Christina Bauer weiß selbst aus Ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Steuerfachangestellten, Office Managerin und Ausbilderin, was es bedeutet, unter einem stressigen Alltag zu leiden. Schon frühkindliche Erfahrungen haben sie stark geprägt, tiefgreifende Verluste und emotionale Misshandlungen ihren Weg begleitet. Durch Therapieerfahrung und eigene Strategien hat sie einen Weg gefunden, der es ihr heute ermöglicht, positiv im Hier und Jetzt zu sein und mit Ängsten und Sorgen leichter umgehen zu können.

Authentisch und mit Freude erarbeitet sie zusammen mit ihren Klienten individuelle Strategien und Wege, um mit Konflikten, Verlusten, unbefriedigenden Jobsituationen oder generell einer unzufriedenen Lebenssituation wieder mit Leichtigkeit umgehen zu können.