Loslassen von emotionalen Ballast

10.04.2018
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Wenn wir loslassen von emotionalem Ballast, reinigt das unsere Seele. Wir schaffen Platz für Neues. Wir akzeptieren, dass das Leben im Fluss ist und wir uns hin und wieder Veränderung hingeben müssen, um im Flow zu bleiben. Vor allem, um keinen emotionalen Ballast anzuhäufen. Dieser kann uns nämlich stark blockieren und langfristig sogar richtig krank machen.

Hier findest Du den ersten Artikel dieser Blogserie: Loslassen – befreie Dich von materiellem Ballast

Der erste Schritt: Akzeptieren, was ist

 

Zuerst müssen wir uns klar machen, dass das Leben kein rosaroter Einhorn Zirkus ist und es eben Berg- und Talfahrten gibt.

Auch wenn das viele Happiness Coaches derzeit gutgelaunt in die Welt hinausposaunen- nur wer durch schwere Zeiten gegangen ist, kann auch anderen in diesen Stunden einfühlsam und verständnisvoll zur Seite stehen, ohne in dem Schmerz des anderen selbst zu zergehen.

Das ist aber eine andere Story.

Ein jeder von uns bekommt vom Leben immer mal wieder in kleinen oder großen Häppchen den Schubkarren mit Mist vor die Haustüre gefahren.

Der Schlüssel ist jedoch, den Mist zu akzeptieren und anzunehmen. Das bedeutet nicht, dass es nicht schlimm ist und sich nicht furchtbar anfühlt. Hier bin ich ehrlich, oftmals tut es verdammt weh.

Allerdings können wir den Tod nicht rückgängig machen, unsere Partner oft nicht von einer glücklichen Zukunft mit uns überzeugen, wenn diese schon die Trennung ausgesprochen haben oder die limited Edition der Einhorn Ritter Sport rückgängig machen. Ist doch wahr, oder?

(Verzeih mir an der Stelle meinen sarkastischen Unterton- ich denke, dass viele, die meine Artikel lesen, sich momentan in einer schweren Situation befinden und da möchte ich einem jeden von Euch einfach ein paar Schmunzler entlocken!).

Loslassen von emotionalem Ballast vs. Selbstsabotage

 

Erst muss der Schmerz verdaut werden, dann kommt die Akzeptanz. Das Leben ist in ständiger Veränderung, das nennt man dann den Flow. Alles fließt. In meiner Philosophie geht hierbei auch nichts kaputt, es verändert einfach nur seine Konsistenz und Beschaffenheit.

Wenn ich Menschen auf der Straße sehe, die sich über Dinge aus der Vergangenheit unterhalten und dabei noch so verletzt und verbittert sind, weil sie den Ärger teils über Jahrzehnte mit sich rumtragen, kann ich verstehen, warum die Schönheitschirurgie nach wie vor breiten Absatz findet.

Hallo, das macht doch was mit unseren Mundwinkeln, wenn sie nicht mehr mit einem Lächeln gegen die Schwerkraft kämpfen?! Die Lippen werden immer kleiner mit der Zeit und verschwinden schließlich gänzlich…

Festhalten an etwas, was Du nicht ändern kannst, bedeutet Kampf für Deinen Körper. Stress- Trauer, Wut wirken sich enorm auf unsere Gesundheit aus. Meist äußern sich diese Emotionen langfristig auf Körperebene in Form von:

  • Kopfschmerzen
  • Muskelverspannung
  • Schlaflosigkeit
  • Verlust der Appetenz

Durch die Annahme wirst Du wieder Urheber der Situation. Du übernimmst wieder Eigenverantwortung und kümmerst Dich um Dich selbst. Das ist der erste Schritt zum Loslassen von emotionalem Ballast.

Wenn wir akzeptieren, dass es nun mal Menschen gibt, die in unser Leben kommen und wieder gehen, dass es Jobs gibt, die wir nicht bekommen, weil sie einfach nicht für uns bestimmt sind oder auch mal einen Partner verlieren, weil es schlichtweg nicht die Beziehung ist, die uns gut tut, können wir leichter damit umgehen.

Warum Loslassen so verdammt wichtig ist

 

Verarbeiten von unangenehmen Emotionen führt dazu, dass unser Körper sich davon reinigen kann.

Wir sorgen dafür, dass sich diese Sorgen, die Trauer, die Wut nicht in uns einnisten kann.

Erleichterung erfährst Du durch die Externalisierung von Gefühlen. Das bedeutet, Du arbeitest mit Deinen Gefühlen, nimmst sie an und verarbeitest sie indem Du zum Beispiel weinst, in den Wald gehst und laut schreist, Dich beim Sport verausgabst.

Du befreist Dich von Ballast und schaffst so Platz für Neues, für Inspiration und für Deine Gedanken, die sich ausbreiten wollen.

 

Wie Du Dich auf das Loslassen von emotionalem Ballast vorbereiten kannst

 

Mach Dir Deine unbewussten Trigger (Situationen, die Dich an frühere Momente erinnern, in denen Du oft Verletzung, Verzweiflung, Wut oder Trauer empfunden hast) bewusst und schaue sie Dir genau an.

Spür rein in die Emotionen und beginne, mit ihnen zu arbeiten.

Du musst also erst rausfinden, wovon Du eigentlich loslassen willst.

Sehe Dich als Beobachter der Situation von außen, als würdest Du die Situation als Außenstehender beleuchten.

Mach Dir bewusst, welchen Vorteil Du hast, wenn Du loslässt und was passiert, wenn Du daran festhältst. Erstelle Dir schriftlich so etwas wie eine Pro und Kontra Liste zum Loslassen von Deinem emotionalem Ballast.

 

Vergebung

 

Von essentieller Bedeutung beim Loslassen von emotionalem Ballast ist Vergebung. Es gibt Menschen, die jetzt den Artikel weg-klicken werden. Ja, es ist schwer. Es gibt Menschen, die verletzen einen so stark, dass man am liebsten nie wieder an diejenigen denken mag.

Aber es kommt immer wieder. Es holt uns ein. Warum? Weil wir daraus etwas lernen sollen.

Vermutlich, dass wir nicht über den Dingen stehen und auch nicht besser sind, wenn wir diesen Menschen bis an unser Lebensende Schlechtes wünschen. Noch dazu gefährden wir mit ungeklärtem Ärger, dass dieser sich in unseren Organen ausbreitet, weil wir unsere Seele nicht davon reinigen.

Hokuspokus? Hmm, schau Dir diese Studie hierzu an. Diese und mehrere Studien amerikanischer Universitäten haben ergeben, dass negative Emotionen sich auf unser Immunsystem auswirken.

Wir bekommen nicht nur sehr wahrscheinlich eine Grippe, wenn wir an Emotionen wie zum Beispiel Stress und Wut festhalten, diese Emotionen wirken sich sogar erheblich auf unsere Zellen und Lymphgefäße aus.

Ho’oponopono

 

Vielleicht hast Du ja schon einmal was von dem hawaiianischen Vergebungsritual Honoo’pono = „in Ordnung bringen“ gehört?

Ich erkläre es Dir in einer abgespeckten Version. Im Grunde geht es um gegenseitige Vergebung die in einem Ritual festgehalten wird. Bei den Hawaiianern wurde das Ritual ursprünglich im Familienkreis abgehalten, heute sagt man allerdings, dass es auch für den Einzelnen wirken soll.

Es wird gesagt, dass verborgene und unbewusste Emotionen der Krankheit Macht gibt. Wenn der Fehler eingestanden wird, hat er nicht länger Macht über die Person.

Es wird ebenfalls auf vielen südpazifischen Inseln davon ausgegangen, dass das Fehlverhalten von Eltern auf ihre Kinder übergehen kann. Wenn ein Kind krank ist, werden die Eltern verdächtigt sich zu streiten oder sich sonst irgendwie schlecht zu benehmen.

Harmonie und Einklang kann also erst wieder hergestellt werden, wenn man sich Fehler eingesteht und um Vergebung bittet. Das Ritual selber beinhaltet Gebete, die Beichte, Reue und die Bitte um Vergebung.

Dieser Glaube zeigt, wie wichtig es für uns ist, zu vergeben. Demjenigen, der uns verletzt hat, als auch uns selbst, die wir das zugelassen haben.

 

Verbrennungsritual

 

Ein weiteres Ritual zum Loslassen von emotionalem Ballast ist das Verbrennungsritual.

Hierbei schreibst Du alles auf, woran Du noch festhältst, Dich aber gerne davon trennen möchtest. Du bereitest Dich auf den Moment des Verbrennens vor indem Du Dir die Situation, den Menschen um den es geht einmal vorstellst. Stell Dir vor, wie Du ihn anlächelst.

Wie Du ihn in den Arm nimmst und ihm sagst, dass Du ihm vergibst. Verabschiede Dich von allem in Frieden. Wenn Du soweit bist, verbrenne den Zettel und lass los. Löse den Schmerz in Rauch auf.

Meditation

Natürlich hilft es auch immer in vielen Lebenslagen zu meditieren. Mir hat es damals weitergeholfen, eine Verbindung zu einem Menschen wiederherzustellen, von dem ich psychisch stark gefordert wurde.

Er leidet an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Für mich war es sehr heilsam, als ich Frieden schließen wollte, in mein Herzchakra zu meditieren.

Wie Du es verhindern kannst, langfristig wieder emotionalen Ballast aufzubauen

 

  • Schau Dir Deine Emotionen zeitnah an, erkenne, warum sie auftreten und was Dein Körper Dir damit sagen will.
  • Externalisiere Emotionen und besprich sie mit Deinem Gegenüber, auf den Du diese Emotionen projizierst
  • Such Dir Dein Tool, um einen kontinuierlichen Achtsamkeitsprozess aufzubauen und Dich somit besser kennenzulernen. Das hilft Dir, in Dich reinzuspüren und früh zu erkennen, wenn es Situationen gibt, die Dich belasten. Hierbei kann Dir zum Beispiel Meditieren helfen oder Bewegung an der frischen Natur.
  • Beschäftige Dich mit inspirierenden Tätigkeiten, wie zum Beispiel Lesen, Malen, Fotografieren, etc..

Gibt es momentan eine Situation in Deinem Leben, die es Dir schwer macht, loszulassen?

Hältst Du noch an altem Ärger fest und bemerkst, wie er es schafft, immer wieder hochzukommen?

Ich hoffe sehr, Dir hilft dieser Artikel weiter. Falls Du meine Artikel generell gerne liest, freue ich mich, dass Du Dich für den Newsletter anmeldest. So wirst Du zusätzlich auch immer unverzüglich informiert, wenn es Angebote oder Neuigkeiten zu Kursen etc. gibt.

Ich schick Dir ganz viel Liebe.

Deine

Alexandra

Buchtipps zum Thema Loslassen:

Loslassen und inneren Frieden finden – Achtsam leben

Zwischen „lass los“ und „scheiß drauf“ liegen Welten – Ralf Hillmann

Ho’oponopono das hawaiianisches Vergebungsritual Ulrich Emile Dupree

Weitere Buchtipps rund um alle Themen bezüglich Persönlichkeitsentwicklung findest Du hier.

Über die Autorin

Alexandra Christina Bauer Jahrgang 1986 ist therapeutischer Life Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie aus München.

In den letzten Jahren hat sie auf längeren Reisen Asien, Zentralamerika und Hawaii kennengelernt und von anderen Kulturen viel in Bezug auf Achtsamkeit und Spiritualität lernen dürfen. Auf ihren Reisen sind ihr viele Menschen begegnet, die alle zusammen gleichermaßen auf der Suche nach einem zufriedenen Leben waren.

In ihrer täglichen Arbeit zeigt sie Menschen aus aller Welt, wie es ihnen gelingt, mit einfachen Übungen und durch einen Perspektivenwechsel wieder mehr Balance und Freude zu empfinden.

Alexandra Christina Bauer weiß selbst aus Ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Steuerfachangestellten, Office Managerin und Ausbilderin, was es bedeutet, unter einem stressigen Alltag zu leiden. Schon frühkindliche Erfahrungen haben sie stark geprägt, tiefgreifende Verluste und emotionale Misshandlungen ihren Weg begleitet. Durch Therapieerfahrung und eigene Strategien hat sie einen Weg gefunden, der es ihr heute ermöglicht, positiv im Hier und Jetzt zu sein und mit Ängsten und Sorgen leichter umgehen zu können.

Authentisch und mit Freude erarbeitet sie zusammen mit ihren Klienten individuelle Strategien und Wege, um mit Konflikten, Verlusten, unbefriedigenden Jobsituationen oder generell einer unzufriedenen Lebenssituation wieder mit Leichtigkeit umgehen zu können.